Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel
Lebensmittelverschwendung geht uns alle an

Pfad ist Vorbild für ganz Bayern

Angela Dietz vom Kompetenzzentrum und Lidwina Kainz von der Abteilung Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule in Pfarrkirchen hatten den Erlebnispfad ausgearbeitet, der nun Vorbild für ganz Bayern sein wird. Außerdem war die Veranstaltung am 2. Oktober 2022 Schlusspunkt einer bayerischen Themenwoche. Vorgestellt wurde dabei auch die "Retter-Box". Die vom Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) entwickelte Box startet zunächst als Pilotprojekt mit einer Auflage von 1.500 Stück bayernweit, wird im Rahmen von regionalen Aktionen mit Bezug zum Thema Nachhaltigkeit und Lebensmittel-Wertschätzung verteilt und wissenschaftlich evaluiert.

Personengruppe im Eingangsbereich.

Auftakt

Frau vor einem Infostand

Angela Dietz

Frau an Informationsstand zeigt gelbes Band.

Müll vermeiden

Es war heuer kein Herbstmarkt wie jeder andere, das hatte mehrere erfreuliche Gründe. Zahlreiche Fieranten kamen und der lokale Einzelhandel öffnete die Pforten. Die Direktvermarkter des Landkreises Rottal-Inn belegten ein eigenes "Viertel". Mit dem Frühjahrsmarkt läutete deren Verein sein 25-jähriges Jubiläum ein.
„Kostbare Schätze retten“
Bürgermeisterin Dagmar Feicht kam gleich in aller Frühe zusammen mit Mostkönigin Laura Roll und besuchte die Stände. Gemeinsam marschierte man dann zum Atrium, denn dort war aufgebaut, was eigentlich entlang der Wege in der Streuobstwiese im Kurgebiet hätte sein sollen. Man entschied sich wegen des Regens den Erlebnispfad „Kostbare Schätze retten“ im Atrium aufzubauen. Josef Eichenseer, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau-Pfarrkirchen, begrüßte dort die Gäste. Lob gab es für Angela Dietz vom Kompetenzzentrum für Ernährung (Kern) und Lidwina Kainz von der Abteilung Hauswirtschaft an der Landwirtschaftsschule in Pfarrkirchen. Die beiden hatten den Erlebnispfad ausgearbeitet, der nun Vorbild für ganz Bayern sein soll. Außerdem war die Veranstaltung Schlusspunkt einer bayerischen Themenwoche.
Auch beim Streuobst zugreifen
Warum all das so wichtig ist, machte Ministerialrätin Marion Kratzmair vom zuständigen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten deutlich. Überall identifiziere man Verschwendung, von der Lagerung über die Produktion, den Einzelhandel bis hin zum Verbraucher. Stellvertretender Landrat Kurt Vallée empfahl die Streuobstwiese im Kurgebiet Bad Birnbachs, nicht nur der Idylle wegen: "Streuobst schmeckt ganz anders, man sollte zugreifen".
Dass dies in der besagten Streuobstwiese im Kurort erlaubt ist, machte Bürgermeisterin Dagmar Feicht deutlich. Dank des Pomologen Dr. Sebastian Grünwald und des Bündnisses für Streuobstwiesen mit „Wolfra“ und dem Landkreis konnte man eine umfangreiche, standortgerechte Nachpflanzung vornehmen. Die Streuobstwiese war seit jeher Teil des Konzepts im Kurort, sagte Feicht, die auch Lidwina Kainz und ihren Studierenden für die Zusammenarbeit dankte.
Lidwina Kainz wiederum bedankte sich für die herzliche Aufnahme im Kurort. Angela Dietz von KErn lud dann zum Rundgang. An verschiedenen Stationen erfuhr man, wie viel Geld man sparen kann, wenn man Lebensmittel nicht wegschmeißt. „Ein kleiner Familienurlaub“ komme da zusammen, rechnete Ina Beyer vor. Marianne Watzenberger vom Bund Naturschutz warb für das Gelbe Band, mit dem Eigentümer deutlich machen können: Hier darf gepflückt werden.
Miriam Elsner von „foodsharing“ Pfarrkirchen erläuterte, wie man Lebensmittel retten kann: "Unglaublich, was in Deutschland etwa jeden Tag an Backwaren weggeworfen wird." Auch die Direktvermarkter durften mit Kostproben nicht fehlen. Pomologe Dr. Sebastian Grünwald hatte viel Wissenswertes zum Streuobst dabei. Derzeit gebe es nur noch rund 20 Prozent des ursprünglichen Streuobst-Bestandes, davon sei ein großer Teil überaltert. Was man alles beispielsweise aus dem Streuobst machen kann, zeigten ehemalige Studierende der Hauswirtschaftsschule.
Der Inhalt der Retter-Box
Schließlich wurde auch noch die Retter-Box vorgestellt. Neben der Brotzeitdose sind darin enthalten: Spaghetti-Portionierer, Gemüse-bürste, spezieller Aufbewahrungsbeutel für Brot, Anleitung für die Herstellung eines Bienenwachstuchs, MHD-Sheriff-Aufkleber für kurz vor dem Ablauf stehende Lebensmittel, Spielkartenset, Einkaufsblock und ein übersichtlicher Kühlschrankaufkleber zur besseren Lagerung.
Mann vor Tisch mit diversen Apfelsorten.

Streuobst

Frau Hält Box

Retter-Box

Hölzerne Box mit Band.

© KErn

Gruppe von Frauen vor Kuchenbuffet.

Ehemalige halfen mit