Streifzug durchs Dickicht für Forschungsprojekt
232 Bäume für das Projekt Wildbirne kartiert
von C. Melis

Mann in Waldlandschaft vor zwei BäumenZoombild vorhanden

Insgesamt 232 Bäume wurden kartiert. © Melis, AELF

Landau a.d.Isar. – Halbzeit in Sachen Wildbirnenprojekt der Fachstelle für Waldnaturschutz am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Landau an der Isar-Pfarrkirchen: Die Bäume sind kartiert, die Blätter wurden im Oktober zur Untersuchung der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt übersandt. Das zwei Jahre dauernde Projekt, das gemeinsam mit dem Amt für Waldgenetik durchgeführt wird, schließt mit einer Fachtagung im Frühjahr 2024 im Herzogsaal des Kastenhofes Landau ab, verkündet Förster Tobias Schropp vom AELF zufrieden.

„Die Aufnahme der Wildbirnen war mit brutalen Strapazen verbunden, aber lohnenswert“, erinnert sich Schropp an die Kartierung im Frühsommer. Schon um halb neun in der Früh hatten die Helfer 30 Grad Tagestemperatur, sie wurden von Mücken zerstochen, aber auch von Dornen zerkratzt. Sie mussten sich auch mal durchs dornige Gebüsch kämpfen und an Steilhängen entlang balancieren, um ihr Ziel zu erreichen. „Aber wir haben keine Mühen gescheut und insgesamt 232 Birnen beprobt“, sagt er sichtlich stolz.

Seltene heimische Baumart

Die Wildbirne ist eine seltene heimische Baumart. Die Unterscheidung zwischen der Wildbirne und der Kulturbirne im heimischen Garten an äußeren Merkmalen ist aber sehr schwierig. Darum wurde das Projekt Wildbirne ins Leben gerufen, um die einzelnen, vor allem in den Isarauen und am Bogenberg vorkommenden Birnbäume zu untersuchen. Wie schaut das Blatt aus, wie der Zweig? Sind Dornen zu finden, gibt es eine Behaarung und auffällige Farben? Klein und grün sind die Früchte im Sommer, genießbar sind sie im Gegensatz zur Kulturbirne für den Menschen kaum. Jetzt im Herbst färbt sich das Laub der Bäume oft rot, die Früchte sind inzwischen matschig-braun, faulig und fallen zu Boden. Diese dienen zahlreichen Tieren wie Amsel, Dachs oder Siebenschläfer als Nahrung.

Beitrag zur Biodiversität

Die Baumart ist sehr trockenresistent und wärmeliebend. „Sie wird im Rahmen des Klimawandels eine immer wichtigere Rolle einnehmen“, sagt der Experte der Forstwirtschaft. Zudem liefert sie einen immensen Beitrag zur Biodiversität. Start der mehrwöchigen Kartierung war Mitte 2023. Blaue und gelbe Bänder kennzeichnen die Bäume. Je zwei Blätter wurden entnommen, um diese genetisch von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt untersuchen zu lassen. Bis Juli wurden 232 Einzelbäume auf diese Weise beprobt. „Wir warten schon gespannt auf die Ergebnisse, die 2024 präsentiert werden.“ Das wird bei der Fachtagung sein, wozu Experten, Vereine und Verbände und auch die interessierte Bevölkerung eingeladen werden.

Das Wildbirnenprojekt im Film kurz erklärt

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