WaldDürreMonitor zeigt tagesaktuell die Bodenfeuchte

Mann mit Jacke des Forstbereichs lehnt freundlich lächelnd an Baumstamm.

Forstbereichsleiter Maximilian Muninger erklärt den WaldDürreMonitor. © Melis/AELF

Ob Waldbesitzer oder an Wald, Natur und Wetter interessierte: Ab sofort kann tagesaktuell die Bodenfeuchte in unseren Wäldern mit Hilfe des „WaldDürreMonitors“ abgerufen werden.

Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) stellt aktuelle Informationen dazu für jedermann digital zur Verfügung. Mit wenigen Klicks lässt sich ein Überblick gewinnen, wie trocken es im Wald ist, ob die Bäume unter Trockenstress leiden oder noch ausreichend Wasser im Boden ist. Fragen, die sich Waldbesitzer, Wald- und Naturinteressierte, aber auch Trinkwasserversorger, Feuerwehren und Katastrophenschutz angesichts steigender Temperaturen und zunehmender Trockenperioden immer häufiger stellen.

Wie lange noch ohne neue Niederschläge?

In der tagesaktuellen Online-Darstellung kann fast bis zum eigenen Wald hinein gezoomt werden. Mehrere Karten zeigen unter anderem, wie viele Tage die Waldbäume noch ohne neue Niederschläge auskommen oder den Füllstand der Bodenwasserspeicher.
Der „WaldDürreMonitor“ nutzt ein an der LWF entwickeltes Wasserhaushaltsmodell für Wälder. Die meteorologischen Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, erklärt Forstbereichsleiter Maximilian Muninger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen. Er beantwortete dazu die wichtigsten Fragen.
Wie hilfreich ist der WaldDürreMonitor für die tägliche Arbeit der Förster?

Forstbereichsleiter Maximilian Muninger: Es ist ein praxisnahes und praktisches Werkzeug. Durch die Abschätzung, wie gut die Wasserversorgung in 40 Zentimeter Tiefe und in 100 Zentimeter Tiefe ist, können wir den Stress unserer Waldbäume besser abschätzen, die Planung von Pflanzungen und Kulturpflege sowie Überlegungen zur Bewässerung unterstützen. Auf der anderen Seite kann der Dürremonitor aber auch ein guter Wegweiser zur Holzernte und Befahrbarkeit des Waldbodens sein. Damit könnten Maschineneinsätze besser auf die voraussichtliche Tragfähigkeit des Bodens disponiert werden. Kurzum, es gibt viele Ideen und Möglichkeiten. Allerdings wird erst der tägliche Einsatz zeigen, wo der neue WaldDürreMonitor seine echten Stärken für uns ausspielt.

Wer kann von den Daten des WaldDürreMonitors profitieren?

Muninger: Ganz klar Waldbesitzer, Forstunternehmer, die Forstlichen Zusammenschlüsse – also „unsere“ Waldbesitzervereinigungen, natürlich wir von der Forstverwaltung. Zusätzlich wollen wir am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen den WaldDürreMonitor auch in der Beratung unserer Landwirte einsetzen. Wir sehen hier auch ein interessantes Werkzeug für unsere Bäuerinnen und Bauern in deren täglicher Arbeit mit der Natur.

Was sagen die Daten über eine aktuelle Waldbrandgefahr aus?

Muninger: Hierzu gibt es zuallererst den Waldbrand-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Aber beide Systeme ergänzen sich und können zusammen noch mehr Einblick in die aktuelle Wettersituation vor Ort geben.