Mit Unterstützung des Forstbereiches des AELF
Den Ernstfall bei Waldbrandübung geprobt
von Christian Melis

Herausfordernd war die Waldbrandübung im VR-Wald. © Melis/AELF
Bei einer Waldbrandübung in Parnkofen in der Gemeinde Pilsting mussten sich 15 zum Teil schwere Fahrzeuge ihren Weg zum Brandort Nähe der VR-Hütte suchen, vermisste Wanderer retten und zum Löschen des Brandherdes eine 2,2 Kilometer lange Schlauchleitung bis zum Löschweiher nach Parnkofen verlegen.
Eingebunden waren auch Vertreter des Forstbereiches am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Landau-Pfarrkirchen, um auszuloten, wie sie im Katastrophenfall unterstützen können. Rund 100 Mitwirkende, darunter Aktive und Helfer, waren an der Übung beteiligt.
Mehrere Wanderer waren in dem Szenario im Wald unterwegs, als nach langer Hitze mehrere Feuer ausbrachen, sie die Flucht ergriffen und sich dabei verirrten. Kurze Zeit nach dem Notruf traf die benachbarte Feuerwehr Waibling-Parnkofen ein, erkundete die Situation und es wurde nachalarmiert. Nach und nach rückten weitere Fahrzeuge an, schließlich auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL), die mit moderner Technik ausgestattet per Drohne das Waldstück nach Brandherden und Vermissten absuchte und aus der Luft den Kameraden die Orientierung ermöglichte.
Forstbereich war eingebunden
Die Übung abseits bebauter Gebiete bot ihre Herausforderung. Forstdirektor Peter Stieglbauer und der zuständige Revierleiter Martin Dickgießer waren bei der Übung gefordert, mit Kartenmaterial zu klären, wo schwere Fahrzeuge und Gerät belastbare Forstwege befahren können. Im Idealfall kennen die Förster noch zusätzliche Quellen für Löschwasser im Wald. Zudem verfügen sie über Informationen über sogenannte Rettungs- und Sammelpunkte, die die Bürger gemeinhin durch die entsprechende Kennzeichnung kennen. Für die vermissten Wanderer sind diese Örtlichkeiten der Treffpunkt im Falle einer Evakuierung. Deutlich wurde die Notwendigkeit einer solchen Übung in Zeiten klimatischer Veränderungen und zunehmender Phasen der Hitze und Trockenheit.
Die Tücken beim Löscheinsatz
Weitere Tücken bietet aber auch der Löscheinsatz im Wald. Für den Anfang wurde der Löschangriff über die Löschfahrzeuge durchgeführt, nach Fertigstellung der Schlauchstrecke über eine Strecke von 2,2 Kilometer hieß es „Wasser Marsch“ aus den Schläuchen, versorgt vom Löschweiher an der Ortsgrenze von Parnkofen. Dabei hatten die Kameradinnen und Kameraden schon einen Schwersteinsatz geleistet: Atemschutz anlegen, Schläuche kuppeln, ein Faltbecken aufbauen und dann noch mit schwerer Ausrüstung über Stock und Stein und Geäst zur Rauchgrenze vorarbeiten, Fallen und Glutnester entdecken und diese mit Löschangriffen bekämpfen.
Interessiert wurde die von Kreisbrandmeister Andreas Miller organisierte Übung von Kreisbrandinspektor Johannes Pichlmayr, Kreisbrandrat Max Schraufnagl sowie Bürgermeister Martin Hiergeist verfolgt. Übungsziele waren unter anderem der Aufbau der langen Schlauchstrecke und die Koordinierung der Einsatzstelle aufgrund der engen Zufahrtsmöglichkeiten. Der Einsatzort war in einer Luftlinie mit rund 3,5 Kilometer diesmal sehr auseinandergezogen, so Kreisbrandmeister Andreas Miller am Schluss der Übung.