Neue Technologie hält Einzug in der Region
Agrardrohne bringt die Zwischenfrucht aufs Feld

Mann steuert große Drohne über Weizenfeld.Zoombild vorhanden

© Melis/AELF

Gleichmäßig zieht das Fluggerät seine Bahnen über dem Weizenfeld von Landwirt Michael Mayer in Ganacker. Bei der Landung auf dem Feldweg setzt es sanft auf dem Feldweg auf und wirbelt eine Staubwolke in die Sommerluft. Michael Wiesent steuert die mächtige Drohne, die bis zu 78 Kilogramm Abfluggewicht haben darf. Es ist die schwerste auf dem Markt erhältliche.

Der Pilot aus der Oberpfalz hat sich auf den Einsatz der Agrardrohnen spezialisiert. In der Region hält damit eine neue Technologie Einzug in der Landwirtschaft. Inzwischen gibt es einige Dienstleister, die sich darauf spezialisiert haben.

Saat an Bord

Die Saat der Zwischenfrucht hat die Drohne an diesem leicht bewölkten und etwas windigen Juli-Tag an Bord. Wiesent reißt einen frischen Sack auf und befüllt den Behälter auf der Oberseite des Fluggerätes zwischen den sechs Rotoren. Kleesamen befindet sich unter anderem in der Mischung, auch Ölrettich, Gartenkresse und Ramtillkraut.

Akkuladung

Mit ein paar geübten Handgriffen tauscht der Drohnensteuerer den Akku aus. 27 Kilogramm wiegt das unbemannte Luftfahrzeug, der volle Saatgutbehälter fasst weitere 25 Kilogramm. Per Knopfdruck starten die Rotoren, mit kraftvoller Geräuschkulisse steigt die Drohne auf, schwenkt hinüber zum Weizen und setzt die Aussaat fort. "Acht bis zehn Minuten kann sie mit einer Stromladung in der Luft bleiben", sagt Michael Wiesent.

Aussaat noch vor der Ernte

Mann füllt Saatgut in Behälter auf Drohne.Zoombild vorhanden

© Melis/AELF

"Noch vor der Ernte des Weizens kann mit der Drohne die Zwischenfrucht auf den Feldern ausgebracht werden", erklärt Michael Mayer. Im Schatten der Halme kann sie hoffentlich die geringe Feuchtigkeit am Boden aufnehmen und keimen, selbst der Morgentau kann hier schon helfen. Regen wäre nun aber wichtig und wird vom Landwirt sehnlich erwartet. Leider ziehen die Wolken seit Anfang Mai viel zu oft vorbei, ohne die wertvolle Fracht abzulassen. Zwei, drei Arbeitsschritte können die Landwirte mit dem Drohneneinsatz einsparen. Das teils mehrfache Grubbern nach der Getreideernte fällt ebenso weg wie das Aussäen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch wertvollen Treibstoff – die Umweltbilanz ist positiv, das Laden der Akkus per Aggregat fällt kaum ins Gewicht.