Abschlussprüfung im Beruf Landwirt/in
Prüflinge stellen sich theoretischen und praktischen Anforderungen

Mehrere Personen stehen um Sämaschine

Im Juli 2021 fanden die praktischen und schriftlichen Prüfungen zum Berufsabschluss "Landwirt/-in" für 16 junge Nachwuchskräfte, darunter 4 Junglandwirtinnen, aus dem Landkreis Rottal-Inn statt. Sie hatten die reguläre Ausbildung mit Berufsgrundschuljahr und zwei Praxisjahre durchlaufen.

Die praktischen tierischen und pflanzenbaulichen Prüfungen fanden Corona-bedingt am Bayrischen Staatsgut Kringell in der Gemeinde Hutthurm statt. Die Bildungsberaterin des AELF Landau a.d. Isar-Pfarrkirchen, Christine Ertl, und die Mitarbeiter des Bildungszentrums unter Leitung von Helmut Ramesberger hatten dort bestmögliche Bedingungen für die praktische Prüfung im Bereich Pflanzenbau geschaffen.

Aufgabe per Los
In den Themenbereichen Getreide-, Ackerfutter- und Maisanbau war für die Prüflinge je nach den gewählten Ausbildungsschwerpunkten eine Aufgabe zugelost worden und dann vor drei Prüfern in zweieinhalb Stunden eine Sämaschine für die Aussaat vorzubereiten oder einen Düngerstreuer einzustellen, beim Maisanbau ein Maissägerät oder eine Pflanzenschutzspritze für den Einsatz vorzubereiten.
Ertragserwartungen abschätzen
Zu den einzelnen praktischen Aufgaben galt es wegen der anderen Vegetation des Bio-Anbaus im Prüfungsbetrieb anhand eines Prüfungsordners die jeweiligen Pflanzenbestände und Ertragserwartungen nach Pflanzen je qm, Körner je Ähre und Tausendkorngewicht abzuschätzen. Daneben war eine fiktive Schlagkartei auf eventuelle Fehler zu überprüfen. Unkräuter wurden bestimmt.

Anschließend wurden in einer halben Stunde im mündlichen Prüfungsgespräch zum zweiten gewählten Schwerpunkt noch offene Fragen geklärt und das Wissen erkundet.

Praktische Prüfung Tierhaltung

Am Staatsgut absolvierten dann alle Prüfungskandidaten aus Niederbayern am selben Tag auch die praktische Prüfung in der Tierhaltung. Dabei waren z. B. Futterrationen für Milchkühe nach ihrer Milchleistung bereitzustellen, Kälber und Jungrinder altersgemäß zu halten und zu füttern oder das Melkzeug optimal für die Erzeugung von Qualitätsmilch herzurichten. Außerdem waren in der Tierbeurteilung für die Zucht geeignete Kühe nach verschiedenen Kriterien auszuwählen.

Schweinemast, Geflügelhaltung, Rindermast

Für die Anwärter aus schweinehaltenden Betrieben galt es in der Schweinemast leistungsgerecht zu füttern und Fragen zu optimalen Haltungsbedingungen zu beantworten. Einige Prüflinge wählten auch die Geflügelhaltung oder Rindermast als einen der beiden Prüfungsschwerpunkte.

Theorieprüfung an der Berufsschule
Die theoretischen Kenntnisse waren in der schriftlichen Prüfung an der Berufsschule Pfarrkirchen unter Beweis zu stellen. In den drei Fachbereichen Pflanzenproduktion, Tierproduktion und Wirtschaftslehre/Sozialkunde waren jeweils in 90 Minuten umfassende Kenntnisse zu Papier zu bringen. Sie verlangten von den Teilnehmern hohe Konzentration, da alle diese Prüfungen am gleichen Tag durchgeführt wurden.